Neues und Lesenswertes (vor allem in Zeiten wie diesen)

Derek Rebro: Ich bin nicht mein Typ. Gedichte. Deutsch-Slowakisch. hochroth Leipzig 2023

ins lateinische viertel
geworfene
himmlische schalen
anglerhaken in haftbaracken

Wie ein Bildhauer bearbeitet Derek Rebro sein Textmaterial, hackt alles
Unnötige und Überflüssige ab, bis am Ende eine sehr reduzierte
Textskulptur zum Vorschein kommt. Rebros minimalistische Poesie wird getragen von Assoziationsketten, Wortdichotomien, Spannungen und
Polarisierungen , dieGedichte sind Fragmente einer introspektiven, empirischen Welt, ein wildes assoziatives Kaleidoskop.

bestellbar in jeder Buchhandlung oder via hochroth.de


Magdalena Šipka: sprich bitte nicht mehr von uns. Gedichte. Deutsch/Tschechisch. hochroth Leipzig 2022

Magdalena Šipka, Dichterin, Theologin, kritische Pädagogin und (queerfeministische) Aktivistin, die die poetische Anamnese einer wunden Welt aufzeichnet – innerlich wie äußerlich. Das Private ist politisch, ist poetisch. Ihre Texte sind mal zart poetisch, mal intim lyrisch, mal ekstatisch oder mystisch-mythologisch, um im nächsten Moment in ein ironisches Lachen über sich selbst auszubrechen.

bestellbar in jeder Buchhandlung oder via hochroth.de


Jana Černá = Honza Krejcarová: Totale Sehnsucht. Wien/Prag: Kétos 2022. Mit einem Nachwort von Matteo Colombi und Illustrationen von Daniel Czock.

Verfemte Dichterin, Femme Fatale des Underground, Königin der Mystifikation … Jana Černá (aka Honza Krejcarová, 1928–1981), Tochter der Journalistin Milena Jesenská und des Architekten Jaromír Krejcar, schrieb provokante erotische Poesie, einen Liebesbrief, der in (tschechischen) Literaturgeschichte seinesgleichen sucht, surrealistische Prosa und einzigartige Gefängnisreportagen.

Zu erwerben in der Buchhandlung eures Vertrauens oder über den Verlag.

Ein Gespräch mit Lukas Holfeld auf Radio Corax über Jana Černá – hier zum Nachhören

Rezension bei SWR hier zum Nachhören

„Und seien wir ehrlich: Wer möchte etwa nicht einen solchen Liebesbrief einmal im Leben erhalten und geschrieben haben? Sie können die Lektüre ja auch dazu nutzen, etwas im Leben (und in der Liebe) zu wagen.“ Michael Stavarič in: Der Standard


Martina Lisa, Tage zählen. Skizzenbuch #14/Tagebuch. Leipzig: Trottoir Noir 2021. Mit Zeichnungen von Daniel Czock.

Mit Passion habe ich die Tage gezählt, jeden einzelnen. Ich habe mich oft verzählt, und dann waren es doch 356.

Ein Jahr lang sammelte ich Worte, Sätze und Leerstellen – und das ist das Ergebnis: die Kartierung eines Jahres, die Chronik einer banalen wie besonderen Zeit.

Schaut rein. Bestellbar unter: www.trottoirnoir.de sowie in der Buchhandlung eurer Wahl.

Ein Radiobeitrag dazu auf Radio Blau


Zuzana Husárová, Hyper. Gedichte. Deutsch/Slowakisch. hochroth Leipzig 2021

Zuzana Husárová hält sich nicht an Grenzen, Begrenzungen oder vorgesehene Formen; Schritt für Schritt überschreitet sie den Rahmen, experimentiert: mit Genres, Klang, Formen, Medien und Technologien.

Hyper drückt die Überschreitung des normalen Maßes aus und ist eine vor allem im wissenschaftlichen Bereich sehr produktive Vorsilbe griechischen Ursprungs. Hyper. Hyper. Hier fängt die Reise an, sie geht in viele Richtungen, aber in jeder Hinsicht: darüber hinaus.

bestellbar in jeder Buchhandlung oder via hochroth.de


Jan Škrob, off topic. Gedichte. Deutsch/Tschechisch. hochroth Leipzig 2020.

Jan Škrob proklamiert, donnert mit dem Gestus einer Rapper*in und der Stimme einer prophetischen
Schaman*in – der Dichter gilt als eine der großen literarischen Entdeckungen der letzten Jahre.

In seinem neuen Gedichtband „off topic“ bringt Jan Škrob christliche Symbolik mit linksradikalen Motiven zusammen – in einem bestechenden Rhythmus, dem man sich nicht entziehen kann.“ Julia Schmitz auf Jádu

bestellbar in jeder Buchhandlung oder via hochroth.de


Adam Borzič – Dějiny nitě / Die Geschichte des Fadens. Gedichte. Deutsch/Tschechisch. Ketos Verlag 2020

Cover „Die Geschichte des Fadens“, © Ketos Verlag

Wie erscheint die Linie der Gegenwart vor dem Faden der Unendlichkeit? Was sind Dämonen aus Hass und Hässlichkeit vor dem Ozean aus Schönheit und Gott? Der leidenschaftliche, poetisch-mystische Dichter Adam Borzič schreibt mit orphischem Ernst. Und er scheut niemals den Versuch, alles zu umfassen: das Weltall um uns und in uns. Seine bilder- und anspielungsreichen, lautmalerischen Gedichte sind eine Beschwörung der Menschlichkeit, die verlorenzugehen droht.

online-Lesung im Rahmen von Komm! ins Offene >> auf dem Youtube-Kanal


Tereza Semotamová: Im Schrank, Voland & Quist 2019

Cover „Im Schrank“, © Voland & Quist Verlag

Eine junge Frau zieht in einen Schrank. Ausgedient und knarzig steht er in einem Prager Hinterhof, der Winter naht. Es ist ihr Raum. Und es ist der radikale Entschluss, sich allen Zwängen, auch aller Geborgenheit zu entziehen, das Resultat zu vieler missglückter Anpassungsversuche.

Tereza Semotamová rekonstruiert die mal absurden, mal bitteren Episoden jener Suche nach dem eigenen Weg in einer Welt, in der niemand mehr genau weiß, wo es eigentlich lang geht.


Petr Hruška: Irgendwohin nach Haus, edition Azur 2019

Cover © edition AZUR

»In der zweisprachigen Ausgabe wird ein Schriftsteller sichtbar, der in den entlegensten Winkeln nach Schönheit sucht, die sprachlich gefasst und doch ungemein bildhaft erscheint. Die Bilder sind klar und unverstellt und eröffnen dennoch einen Assoziationsraum von imponierender Weite.« SWR-Bestenliste April 2019